Jüdische Identität Jesu und christliche Selbstkritik: Drei neue Beiträge im Überblick
Die drei aktuellen Beiträge auf theologie.geschichte verdeutlichen, wie sehr die heutige Theologie gefordert ist, Jesus konsequent innerhalb des Judentums zu verorten und antisemitische Deutungsmuster im christlichen Denken zu korrigieren. Norbert Reck zeigt in seiner Miszelle „Jesus zwischen Tora-Liebe und Sühnetod. Die Herausforderung des ‚jüdischen Jesus‘ an das Christentum der Gegenwart“, dass die jüdische Jesusforschung nicht nur historische Rückfragen stelle, sondern grundlegende theologische Konsequenzen einfordern müsse. Die Rezension von Paul Petzel zu Martin Steiners „Jesus Christus und sein Judesein. Antijudaismus, jüdische Jesusforschung und eine dialogische Christologie“ stellt die von Steiner skizzierte dialogische Christologie heraus, die genau die Forderungen Recks umsetze, indem sie die jüdische Identität Jesu auch im christologischen Denken verankert. Die kritische Rezension von Maximilian Plich zu Simone Paganinis Buch „Warum sind immer die Juden schuld? Antisemitismus in der Bibel“ macht schließlich sichtbar, wie problematisch Darstellungen bleiben, die weiterhin Diskontinuitäten betonen. Gemeinsam zeigen die Beiträge: Eine verantwortliche Theologie muss jüdische Perspektiven integrieren, um antisemitische Traditionen zu überwinden und eine antisemitismussensible Gegenwart zu fördern. Lesen Sie mehr in den Beiträgen des aktuellen Jahrgangs auf theologie.geschichte.