Bd. 20 (2025)
Artikel

Colonialisme et conflits dans la région des Grands- Lacs: Héritages empoisonnés et dynamiques contemporaines

Déogratias Maruhukiro
Universität Freiburg
Biografie
Joseph Gahama
Universität Burundi
Biografie
Laurent Rutinduka
Katholische Universität Ruanda
Biografie
Tharcisse Gatwa
Protestant University of Rwanda
Biografie

Veröffentlicht 2025-11-03

Abstract

Der Kolonialismus in der Region der Großen Seen in Afrika hat ein zutiefst zerstörerisches Erbe hinterlassen, das die heutige Konfliktdynamik weiterhin anheizt. Durch die Auferlegung willkürlicher Grenzen, die Bevorzugung bestimmter Gemeinschaften gegenüber anderen und die Errichtung autoritärer Herrschaftssysteme haben die Kolonialmächte den Grundstein für anhaltende identitäre und politische Spannungen gelegt. Aus kultureller und religiöser Sicht hat das Kolonialsystem mit Unterstützung von Missionaren traditionelle Glaubenssysteme zerstört und damit ein kulturelles und religiöses Vakuum geschaffen. Dieses vergiftete Erbe manifestiert sich heute in wiederkehrenden Konflikten, ausgenutzten ethnischen Rivalitäten und anhaltenden regionalen Einmischungen. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen früheren kolonialen Praktiken und der aktuellen Gewalt ist unerlässlich, um die Geopolitik der Konflikte in der Region der Großen Seen in Afrika zu verstehen und nachhaltige Lösungen auf der Grundlage von historischer Gerechtigkeit, Versöhnung und integrativer Regierungsführung in dieser strategisch wichtigen Region Afrikas zu entwickeln.